Herber Rückschlag für VfB – Simon Desch Bänderriss
Es gibt Tage und Fußballspiele da wünscht man sich, man wäre morgens im Bett geblieben. Mit 0:5 erlebte der VfB II ein Debakel der ganz besonderen Art. Niedergründau galt monatelang als der hartnäckigste Verfolger im Rennen um die direkten Aufstiegsplätze. Doch die Gründauer patzen im Jahr 2016 einige Male und rutschten in der Tabelle ab. VfB-Trainer Thomas Korn stellte im Gegensatz zum erfolgreichen 1:0 in Salmünster nur wenig um. Für den verletzten Raphael Gallazzini startete Martin Desch, da Roger Hagemann kurzfristig ausfiel. Zudem musste Jonas Röder auf der Bank platznehmen. Für ihn rückte Simon Desch ins zentrale Mittelfeld. Somit ergab sich das Comeback von Julian Walz in der Spitze neben Christoph Harnischfeger.

Von Beginn an war der VfB klar spielbestimmend. Ein ums andere Mal gelang es dem VfB die Abwehr der Gastgeber auszuhebeln. Aggressiv, zweikampfstark, ballsicher und auch bei den 2.Bällen bot der Tabellenführer eine sehr ordentliche Leistung. Jedoch konnte keiner der zahlreichen Angriffe und Abschlüsse im Tor untergebracht werden. "Nicht zielstrebig und gierig genug", konstanierte Thomas Korn zurecht.

Niedergründau kam kaum vor das Tor von Michael Abersfelder. Dennoch gingen die Gäste mit ihrer zweiten und dritten Strafraumszene durchaus glücklich mit 2:0 in Führung. Zwar drückte der VfB bis zur Pause angetrieben von Simon Desch und Florian Köhne auf den Anschlusstreffer, jedoch blieb es beim Rückstand. Nach der Pause erhöhte der VfB das Tempo weiter und ging deutlich mehr Risiko ein. Doch das Glück war einfach nicht auf der Seite der Jossgründer. Gleich 3 Mal hatten die in schwarz Gekleideten den Ball schon im Tor gesehen. Ein Kopfball von Marvin Schreiber ging knapp am Pfosten vorbei. Julian Walz kam frei vor dem Torwart zum Abschluss und spätestens als wiederum Julian Walz den Innenpfosten traf und der Ball ins Feld zurücksprang war eine gewisse Ernüchterung eingetreten.

Diese wurde noch bestärkt, als sich Simon Desch (Foto) einen Außenbandriss im Knöchel zuzog und auf unbestimmte Zeit ausfallen wird. Die Zeit lief dem VfB davon und es wurde immer mehr Risiko genommen. Die Gründauer stemmten sich mit Mann und Maus gegen die Angriffe und kamen zunehmend zu Kontersituationen. Einer dieser Konter klatschte an den Innenpfosten und von dort –anders wie bei Julian Walz- zum entscheidenden 3:0 ins Netz. Ein Kopfball nach einem Freistoß und ein sauber zu Ende gespielter Konter besiegelten den nicht nur wetterbedingten grauen und verregneten Ostermontag. Artis Hull sprach nach dem Spiel vielen Spielern aus der Seele: "Machen wir den Anschlusstreffer, wäre noch alles möglich gewesen! Am Ende darf man sich aber nicht so abschießen lassen!"

Zwar war Niedergründau spielerisch und taktisch einer der schwächeren Gegner in dieser Runde. Doch in Punkto Effektivität, Zielstrebigkeit und Kampfwillen wuchs der FSV über sich hinaus und verdiente sich den Sieg. Sicherlich nicht in dieser Höhe. Der VfB hingegen konnte zwar zahlreiche gute Kombinationen von hinten heraus und durch das Mittelfeld zeigen, es gelang aber zu selten klarste Tormöglichkeiten herauszuspielen. 0:5 ist ein Ergebnis das -egal wie es zu Stande kam- Spuren hinterläßt und so wird es keine leichte Aufgabe für Thomas Korn die am Ende sehr heftige und sehr schmerzhafte Niederlage richtig zu analysieren und für positive Stimmung zu sorgen. Unmitelbar nach Spielende kam dies Spielern, Trainer, Betreuer und Zuschauer überhaupt nicht in den Sinn. Simon Desch auf diesem Wege gute Besserung!

Aufstellung: M.Abersfelder, M.Röder, Niestrzebski, Steigerwald (J.Röder), M.Desch, M.Schreiber, Heinemann, S.Desch (Hull), Köhne, Harnischfeger, Walz (Graubaum)