Wächtersbach eine Nummer zu groß 

Wenn man als Aufsteiger und zweite Mannschaft zu einem Aufstiegsfavortien fährt, sind die Rollen im Vorfeld klar verteilt. Als der VfB II am Sonntag in Wächtersbach gastierte, war das nicht anders. Alles andere als ein Sieg der Wächtersbacher wäre eine Überraschung gewesen. 

Und die Germania wurde ihrer Favoritenrolle gerecht. 5:2 stand es am Ende aus Sicht der Gastgeber. Das Ergebnis fiel allerdings eindeutiger aus, als es die Partie über weite Strecken war. 

Denn der VfB zeigte nach dem Sieg gegen Horbach die nächste ordentliche Vorstellung. 

Dass das Ergebnis so eindeutig ausfiel, lag sicherlich auch an den zwei vermeidbaren Freistoßgegentoren, die sich der VfB in Hälfte eins einfing. Denn bis zum 1:0 war die Partie relativ ausgeglichen. Die Gastgeber hatten zwar mehr vom Spiel, wurden dabei aber selten wirklich torgefährlich. Der VfB stand hinten sicher und ließ kaum einmal eine Chancen zu. Allerdings gelang es dem Gast auch nicht für Entlastung zu sorgen. Der VfB spielte viele lange Bälle, von denen die meisten postwendend zurückkamen. Ein einziger Torschuss von Jannik Schreiber in Hälfte eins, ist ein Beleg für die fehlende Offensive Entlastung. Und so führte der Dauerdruck der Wächtersbacher in der 15 Minute zu einem Freistoß aus aussichtsreicher Position. Beim anschließenden Schuss von Agostini teilte sich die Mauer des VfB wie Mose das Rote Meer. Ein eigentlich schwach getretener Freistoß landete so im kurzen Eck. 

Eine weitere viertel Stunde später das gleiche Bild. Wieder Freistoß Agostini, diesmal ließ Keeper Manuel Sachs den eigentlich harmlosen Ball unter sich durchrutschen. Mit dem einzig wirklich sehenswerten Angriff, machte die Germania vor der Pause sogar noch das 3:0. 

In Halbzeit zwei zeigte der VfB allerdings Moral und war über weite Strecken der zweiten Hälfte ebenbürtig. Die Mannschaft von Thomas Korn brachte mehr Struktur ins eigene Spiel und schaffte es auch selbst mal offensiv in Erscheinung zu treten. 

Dies wurde auch belohnt. Harnischfeger traf in der 50 Minute zum 1:3 und Artis Hull stellte fünf Minuten vor dem Ende per Elfmeter sogar den Anschluss her. Danach warf der VfB alles nach vorne und machte hinten auf. Ein Wunder wie unter der Woche in Barcelona, blieb allerdings aus. Stattdessen nutzte die Germania die Lücken in der aufgelösten Defensive und machte in der 90 Minute mit den Treffern vier und fünf alles klar.