Der "O-Ton" mit Jochen Maikranz

Jochen Maikranz übernimmt im Rabengrund- Das VfB-Oberndorf-Interview- der „O-Ton“ Nun ist es entschieden. Die aktuelle Saison 2020/2021 wird abgebrochen und annulliert- „coronabedingt“. Wir richten somit ab sofort unseren Blick in Richtung der neuen Runde – auch wenn noch keiner weiß wann genau diese starten kann und wird. Da unsere 1. Mannschaft in der kommenden Runde von einem neuen Übungsleiter betreut wird haben wir uns entschlossen eine erste Interviewserie mit Jochen zu führen- damit auf diesem Weg sich unsere Fans und Spieler schon einen ersten Eindruck von unserem neuen Coach machen können. Das Interview führte unser Pressesprecher Gerald Geiger.

Gerald:„Hallo Jochen. Ich heiße dich nochmal auf diesem Weg recht herzlich in der VfB-Familie willkommen und wir freuen uns riesig, dass du bereit bist ein paar Fragen zu beantworten. Wir wollen heute im 1. Teil starten mit Fragen zu deinem Weg zum VfB und deinen Gedanken zur Spielklasse und zum Trainingsstart- bevor es dann im 2. Teil um deine Pläne gemeinsam mit unserem Verein und Team geht. Anschließend wollen wir in einem 3. Teil dann auch noch ein paar private Eindrücke von dir bekommen sofern du uns diese verraten möchtest …Kannst du nochmal für die Leser beschreiben wie du auf den VfB aufmerksam wurdest und wie der 1. Kontakt aussah?“

Jochen:„Ich hatte in der Vergangenheit schon Berührungspunkte mit dem VFB. Vor vielen Jahren mit Manuel Sachs, da ging es um die Durchführung von Jugendfußball-Events und vor einigen Jahren auch einmal mit Paul Sachs in Form eines sportlichen Austausches. In den letzten Jahren habe ich den VFB eher aus der Ferne beobachtet, immer wahrgenommen und mich mit meinen Oberndorfer Vorgesetzten Guido Seib und Frank Becker sowie dem Leiter unserer Schulfußball-AG (Klasse 3+4), Lothar Röder ausgetauscht. So wie es unter Fußballern üblich ist. Nach meinem Ausscheiden bei der SG Johannesberg habe ich regelmäßig Spiele von der Regionalliga bis zur Gruppenliga beobachtet und so unter anderem auch das Hessenpokalspiel des VFB Oberndorf gegen die SG Bad Soden. Mehrere Wochen danach meldete sich dann Manuel Sachs bei mir und so kam ich mit dem VFB ins Gespräch."

Gerald: „OK – und wie schnell hast du dich entschieden das Angebot vom VfB anzunehmen / und was war dafür ausschlaggebend?“

Jochen: "Ich bin völlig unbedarft zu unserem ersten Termin in den Rabengrund gefahren und persönlich war für mich ein Engagement in weiter Ferne. Durch die Gespräche mit den Verantwortlichen und das, was ich wahrgenommen und gesehen habe, entwickelte sich ein gutes Gefühl, das sich in weiteren Gesprächen noch verstärkt hat. Die Mannschaft ist gewachsen, der Verein macht mir vom Umfeld und der Struktur her einen sehr guten Eindruck. Alles was ich gesehen habe, lässt auf sehr gute Arbeitsbedingungen für einen Trainer schließen.Es sind sportliche und inhaltliche Ziele zu erkennen und ich habe wahrgenommen, dass der VFB für viele Leute in Oberndorf sehr, sehr wichtig ist. Das alles ist in mir gereift. Die logische Konsequenz daraus war dann meine Bereitschaft zur Mitarbeit und letztlich meine Zusage. Ich bin fest davon überzeugt, mit allen Beteiligten gemeinsam ein Stück „Zukunft“ beim VFB erfolgreich gestalten zu können.“

Gerald :„Auch wenn wir noch nicht wissen wann dies ist- aber wie stellst du dir dann den Start in Oberndorf genau vor. Denkst du z.B. an besondere Events in der Vorbereitung auf die nächste Gruppenliga- Runde?“

Jochen: „Der Fußball wird auf jeden Fall im Vordergrund stehen. Die Arbeit mit der Mannschaft auf dem Sportplatz wird der Hauptschwerpunkt sein. Es gilt nach einer so langen Pause behutsam das körperliche Leistungsniveau wieder aufzubauen.  Hierbei ist entscheidend eine gute und verträgliche Trainingssteuerung zu haben. Wir müssen uns als Mannschaft auf dem Platz und außerhalb finden und entwickeln, auch aufgrund des neuen Trainers und insgesamt fünf neuen Spielern. Dafür werden wir Zeit benötigen. Freundschaftsspiele werden wir sicherlich, auch wie bisher, gegen Teams aus unterschiedlichen Ligen bestreiten.Aller Voraussicht nach, werden wir kein externes Trainingslager bestreiten. Wir werden Trainingstage am Sportgelände verbringen und diese ggf. mit einem gemeinsamen Grillen mit Partnerinnen ausklingen lassen. Dies ist, bedingt durch die unsichere Planbarkeit der Pandemielage, besser kalkulierbar und finanziell natürlich eine enorme Einsparung. Zudem ist es mir auch immer wichtig, die sogenannten „besseren Hälften“ der Spieler nicht außer Acht zu lassen. Die Freundinnen und Frauen müssen für ihre „Herzbuben“ oft genug private Einschränkungen ertragen und wenn wir hier in Form von gemeinsamen Veranstaltungen auch ein Akzent der Zusammenführung und Entspannung unterstützen können, finde ich das ziemlich gut.Außerhalb des Platzes ist es mir ganz wichtig, dass die Mannschaft als Gruppe harmoniert und sich entwickelt. Hier sehe ich bereits gut entwickelte Strukturen, auf die es aufzubauen gilt. Wir werden sportlich zunächst große Konkurrenzsituationen haben, die uns positiv befeuern sollen. Hier ist es umso wichtiger, dass die Gruppe sportlich hart konkurrierend aber fair, respektvoll und wertschätzend miteinander umgeht. Weitere Aktivitäten und Ideen außerhalb des Platzes werden in Absprache mit den sportlichen Leitern Manuel Sachs und Thomas Korn abgestimmt. Bei allem „Brennen“ auf den Re-Start dürfen wir nicht überpacen und wichtig ist mir immer, dass der Spieler auch einfach Spaß in der Vorbereitung hat und es nicht als eine reine Qual-Veranstaltung empfindet.“  

Gerald: „ Du kennst ja die Gruppenliga Frankfurt Ost wahrscheinlich noch nicht so gut wie so manch andere Ligen. Was erwartest du von dieser Klasse und von deinem neuen Team?“

Jochen: „Die Liga ist eine gefährliche Spielklasse. Viele „Englische Wochen“, oft große Absteigerzahlen, da gilt es einen ausgewogenen, umfassenden Kader zu haben und eine Leistungskonstanz über die ganze Spielzeit zu entwickeln. Für Oberndorf war es bisher immer ein großer Erfolg diese Spielklasse zu erhalten, garniert mit hervorragenden Platzierungen im vorderen Mittelfeld. Meiner Meinung nach muss sich eine Mannschaft stetig verbessern, will sie ähnliches wieder erreichen. Ich habe bisher mehrere Gespräche mit den Sportlichen Leitern Manuel Sachs und Thomas Korn, sowie mit dem Spielerrat, den Kapitänen und den Trainern des B-Teams (Jonas Birkler und Julian Walz) geführt. Die verschiedenen Perspektiven und Ideen waren sehr interessant und zusammen mit meinem Meinungsbild werden wir einige Ansatzpunkte haben, die es inhaltlich weiter zu begleiten und zu entwickeln gilt. Von meinem Team erwarte ich, dass sich jeder für den gemeinsamen Erfolg einordnet und bereit ist für das gemeinsame Ziel zu kämpfen. Wir wollen nach innen und nach außen uns so präsentieren, dass sich weiterhin viele Leute und Fan´s im Dorf mit dem Verein und den Mannschaften identifizieren und stolz darauf sind, ein Unterstützer des VFB zu sein. Wenn uns dies gelingt, sind wir sicherlich auf einem ordentlichen Weg.“

Gerald: „ Die Kaderplanung beim VfB sind nach unserer Ansicht ziemlich abgeschlossen. Außer Marcel Schneider, Lukas Hagemann und Sebastian Jessl haben alle Spieler für die kommende Runde zugesagt und mit Felix Kania, Jonnes Maach, Tom Dworschak, Dennis Fedotov und Moritz Lingenfelder stehen 5 neue Spieler beim VfB im Kader. Hattest du mit den „neuen“ und „alten“ VfB-Spielern schon Kontakt oder wirst du diesen in der nächsten Zeit aufnehmen? Was erwartest du von dem Kader des VfB?“

Jochen: „Wie schon erwähnt, hatte ich bisher Kontakt mit dem Spielerrat und den Kapitänen sowie den Trainern des B-Teams, Jonas Birkler und Julian Walz“. Bei den neuen Spielern war ich eingebunden in die Gespräche mit Felix Kania und Moritz Lingenfelder. Beide waren mir bereits persönlich bekannt, Felix hat in Flieden im Verbandsliga-Kader der zweiten Mannschaft gestanden, als ich die Oberligamannschaft trainierte. Punktuell war er im Training oder bei Spielen der Ersten Mannschaft mit eingebunden. Moritz habe ich als kleinen Steppke in meiner Fußballschule kennengelernt. Im wöchentlichen vereinsergänzenden Stützpunkt-Training der Deutschen Fußball-Akademie, durfte ich ihn und seinen Bruder, sowie übrigens einige weitere Jossgrunder Nachwuchsspieler (wie Kevin und Tim Paulowitsch, Manuel und Roberto Desch) trainieren. Bei Jonnes Maach, Tom Dworschak und Dennis Fedotov war ich nicht in die Gespräche eingebunden. Ich kenne die drei Jungs noch nicht persönlich und die Kontakte bestanden schon über längere Zeit, unabhängig der Trainersituation. So liefen die Verpflichtungen auch unabhängig von meiner Person ab. Ich freue mich auch über diese drei ehrgeizigen Spieler, die sich weiter entwickeln wollen und den großen Konkurrenzkampf im Kader mutig aufnehmen. Persönliche Gespräche mit den Dreien werden natürlich ebenso folgen, wie auch ein Kennenlernen des ganzen Kaders in Form einer gemeinsamen Vorstellung. Hier müssen wir aber die aktuellen Regelungen und die Verbesserung der Pandemielage erst mal im Blick haben.“

Gerald: "Vielen Dank, Jochen."